Daniel D Bass - De Luxe

Dies ist der Bass-Bruder des legendären Daniel D für Gitarre.

Er taugt sowohl als Booster, als auch zum Vorverstärker für Pa und Endstufen, kombinierbar mit der Bassmax Di-Box.

Vier schaltbare Bassfrequenz-Gänge und eine Input-Absenkung für aktive Bässe machen ihn vielseitig einsetzbar.

Leistungen siehe AGB

Auszüge aus Testberichten

Da es bei den Bassisten nun wieder kräftig röhrt, war eine Wortmeldung vom Erfindergenie aus Entenhausen längst überfällig.

Er beauftragte den gewieften Röhrenspezialisten Reußenzehn mit dem Bau eines kleinen Helferleins, welches in genial-preisgünstiger Form die unbestreitbaren Klangqualitäten der altbewährten Technik auch den Tieftönern als Nachrüstung erschwinglich machen soll.

Insbesondere für die Bassisten, die aus praktischen Gründen einen Transistoramp benutzen, andererseits aber auch gerne einen Röhrensound fahren möchten, ist das kleine Kästchen mit der Kurzbezeichnung Daniel D Tubebooster „Bass de Luxe“ interessant. Aufgrund der vorhandenen Bedienungselemente ist der Einsatzbereich für den Tubebooster aber darüber hinaus weit gesteckt.

Technik

Im Inneren des rustikal-stabilen Druckgehäuses arbeitet eine reinrassige Röhrenschaltung mit ECC 83-Doppeltriode. Die Schaltung selbst, eine sogenannte Kathodenfolger-Schaltung, ist bei Instrumentenverstärkern heute nur selten zu finden und zeichnet sich unter anderem durch geringes Rauschen und gute Dynamik aus.

Bei der Ausführung des Gerätes wurde – neben allen Soundqualitäten – besonders der Betriebssicherheit große Sorgfalt gewidmet. Außerdem sind Röhrenschaltungen extrem empfindlich gegen Einstreuungsbrummen, welches durch einen naheliegenden Netztrafo verursacht werden kann.

Sicherheit und Nebengeräuscharmut erforderten bei dem kleinen Daniel D daher für optimale Ergebnisse spezielle Maßnahmen, die den Hersteller nach eigenen Angaben einiges Kopfzerbrechen gekostet haben.

Aus sicherheitstechnischen Gründen müsste das Metallgehäuse bei eingebautem Netzteil geerdet werden, was beim Zusammenschalten mit einem ebenfalls sachgerecht geerdeten Verstärker zu Brummschleifenbildung führen könnte.

Um dem Benutzer das in einem solchen Fall gern praktizierte Abkleben einer Schutzleiter-Verbindung (was unter Umständen lebensgefährlich sein kann) zu ersparen, wurde der Netztrafo ausgelagert und als VDE-gerechtes Steckernetzteil mitgeliefert.

Da nunmehr lediglich vom Stecker-Trafo eine völlig ungefährliche Wechselspannung von nur wenigen Volt in das Tubebooster-Gerät hineingeführt wird, kann auf die Erdung des Gehäuses auf der Netzteilseite verzichtet werden.

Brummschleife entfällt. Außerdem kann das magnetische Wechselfeld des Trafos so nicht mehr auf die empfindliche Röhrenschaltung einwirken, was sich in einem guten Nebengeräuschverhalten bemerkbar macht. Bei einem kleinen Bodengerät sind halt andere Probleme als bei einem 19“-Aggregat zu lösen.

Um weiterhin das Schaltungsbrummen zu reduzieren, wird die Röhrenheizung mit Gleichstrom versorgt. Die für eine „echte“ Röhrenschaltung unerlässliche Hochspannung wird intern, galvanisch getrennt, durch einen speziellen Anodenspannungs-Übertrager aus der Niedervolt-Versorgungsspannung hochtransformiert, was der eigentliche Geistesblitz der Reußenzehn-Schaltung ist. Die gelungene Lösung besitzt also ihre Raffinessen und kombiniert Sicherheit für den Benutzer mit geringen Nebengeräuschen.

Die Verarbeitung des Gerätes ist im Ganzen sauber und betriebssicher. Etwas kritisch müsste nur die Miniklinken-Steckverbindung zwischen Steckernetzteil und Tubebooster betrachtet werden: denn wer einen Walkman besitzt, der weiß sicherlich, wie schnell sich hier ein Wackelkontakt einschleicht.

Bei sorgsamer Behandlung wird dies keine Probleme machen, auf der Bühne sollte man das Kabel zwischen Steckernetzteil und Booster allerdings unbedingt stolpersicher verlegen und gegebenenfalls auf Booster-Seite für eine zusätzliche Zugentlastung sorgen.

Bedienungselemente/Ausstattung

Ein- und Ausgang sind als Klinkenbuchsen ausgeführt und sitzen zusammen mit dem Netzteil-Eingang auf der hinteren Gehäuseseite. Zwischen den Buchsen für Bass und Amp findet sich ein Poti, mit dem die Ausgangslautstärke des Boosters eingestellt werden kann.

Somit kann man den Daniel D an die Eingangsempfindlichkeit des Verstärkereingangs anpassen, ihn gegebenenfalls auch kräftig ansteuern, um Distortion-Sounds zu verwirklichen, die der Verstärker sonst wegen zu geringer Eingangsempfindlichkeit nicht auf Lager hätte. Die Verstärkung des Tubeboosters lässt sich auf maximal 10fach einstellen. Bei zurückgeregeltem Ausgangspegel ist der Booster auch als Bufferamp (Koppelstufe ohne Verstärkung) oder zur genauen Pegelanpassung zwischen verschiedenen Rackgeräten einsetzbar.

Unter der Eingangsbuchse befindet sich noch ein kleiner Kippschalter, mit dem die Eingangsempfindlichkeit des Boosters selbst, je nach Ausgangslautstärke des Basses variiert werden kann.

Auf der linken Gehäuseseite sitzt ein vierstufiger Drehschalter mit der Bezeichnung „Boost“, der gegenüber der Daniel D-Gitarrenausführung zusätzlich vorhanden ist. Dabei handelt es sich um eine schaltbare Bassabsenkung, mit der verschiedene Klangcharakteristiken realisiert werden können.

Jeder Schalterstellung ist in der Boosterschaltung ein anderer Kondensatorwert für die Auskoppelung zugeordnet, so dass in den Stellungen 3,2 und 1 der Bassbereich jeweils unterhalb verschiedener Eckfrequenzen bedämpft wird, während in Schalterstellung 4 auch tiefste Kellerbässe ungehindert durchgelassen werden.

Beim Umschalten können leichte Knackgeräusche, insbesondere bei stark aufgedrehtem Ausgangspegelregler auftreten, was aber nicht etwa von mangelhafter Qualität des (tatsächlich hochwertigen) Schalters herrührt, sondern durch die Art der Schaltung bedingt ist. Dennoch wählte Reußenzehn diese Lösung, weil nach eigenen Angaben nur so der volle Biss der Röhrenschaltung bei gleichzeitig effektiven Variationsmöglichkeiten erhalten bleibt.

Auf der Oberseite befindet sich der Fußschalter des Bodengeräts, mit dem der Booster auf Bypass geschaltet werden kann. Allerdings ist keine Anzeigelampe für den eingeschalteten Booster vorhanden, so dass man das Röhrenteil am Sound erkennen muss. Die Anzeigelampe auf der Rückseite zeigt den allgemeinen Betrieb an, genauer gesagt, ob die Hochspannung für Röhrenschaltung vorhanden ist.

Sound

Wie das Röhrengerät den Klang beeinflusst, lässt sich schon bei zurückgeregeltem Ausgangspegel im 1:1-Vergleich feststellen. Mit der Reußenzehn-Röhrenschaltung erscheint der Bass um eine entscheidende Nuance präsenter, durchsichtiger und lebendiger, so dass die Bypass-Einstellung dazu vergleichsweise flach und matt wirkt.

Auch ohne wirksame Verstärkung eignet sich das Aggregat also als Klangverbesserer für höhenarme, mittelmäßige Verstärker; natürlich kann man mit dem Tubebooster auch aus hochwertigen Amps noch zusätzliches Leben und Brillanz herauskitzeln.

Wer den Bass-Tubebooster also ohne Verstärkung, einsetzen will, muss nur etwas Fingerspitzengefühl für die Einstellung des Ausgangpegelreglers aufbringen, denn diese Einstellungen drängen sich auf den ersten Poti-Millimetern.

Man kann selbstverständlich auch den Gainregler am Amp etwas zurückdrehen, um so mit dem Einstellpoti am Tubebooster in einen günstigeren Bereich zu kommen, allerdings muss dann in Bypass-Einstellung der Pegelsprung am Verstärker ausgeregelt werden. Da man für Bass oft Einstellungen mit geringer oder keiner Verstärkung am Tubebooster wählen wird, wäre es sinnvoll, wenn Reußenzehn den Einstellbereich des Ausgangspotis beim Bass-Modell besser auf diese Anwendung hin abstimmen würde, z.B. durch einen zusätzlichen Dämpfungsschalter.

Mit Bässen, die über ein kräftiges Ausgangssignal verfügen, vornehmlich aktiv ausgestattete Modelle, lässt sich der Tubebooster selbst bereits übersteuern, so dass die Anschlagspitzen (oder je nach Stellung des Sensitivitiy-Schalters auch mehr) sahnig angezerrt rüberkommen, was insbesondere bei Fretless-Bässen in positiver Weise den Charakter verstärkt.

Mit der großen Verstärkungsreserve des Daniel D lässt sich natürlich auch jeder Ampeingang für Distortion-Sounds kräftig „anblasen“ , was aber wohl nur bei Röhrenverstärkern zu reizvollen Ergebnissen führen dürfte. Andererseits ist es auch für den Einsatz als hochwertiger Pegelverstärker beim Zusammenschalten verschiedener Rackkomponenten (beispielsweise zum Ansteuern eines Kompressors) ganz vorteilhaft, über gewisse Pegelreserven zu verfügen.

Auch Endstufen (bzw. der Endstufenteil eines Amps) können mit dem Reußenzehn-Kästchen direkt angesteuert werden, der unverzerrte Pegel bei voll aufgedrehtem Ausgangsregler geht gegen 0dBm. Womit der Daniel D „Bass de Luxe“ auch eine richtige Bassvorstufe wäre.

Ist auch bei sehr starkem Instrumentenoutput ein cleanes Ausgangssignal gefragt, kann auch bei passiven Instrumenten gegebenenfalls der Volumenregler ohne Bedenken zurückgedreht werden. Durch seine präsente Arbeitsweise gleicht der Daniel D den damit oft verbundenen Höhenverlust dezent aus.

Die schaltbare Bassabsenkung bewirkt reizvolle Klangvarianten, die sich zusätzlich als Präsenz-Boost einsetzen lassen, ohne dass dabei die spritzige Dynamik und Lebendigkeit des Sounds verloren ginge.

Auch bei problematischer Raumakustik und Basswummern können die verschiedenen Boost-Schalterstellungen wirksam helfen. Insgesamt überzeugt das kleine Helferlein auf der ganzen Linie, die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten und die lebendigen, dynamischen Klangergebnisse sprechen für sich.

Plus:

+ Sound
+ Geringe Nebengeräusche
+ Verarbeitung

"Gitarre & Bass" schrieb folgendes Resümee über den Daniel D. Bass:

"Wer bislang noch zu knauserig war, sich den Röhrensound in die Bassanlage zu holen, hat gutgetan zu warten. Für wirklich angemessenens Geld wird der Daniel D. Tubebooster sicherlich etliche Bassamps wirkungsvoll aufbessern, ob man nun seinem mittelmäßigen Teil etwas Leben einhauchen möchte, oder aus seinem Spitzenamp noch ein Quentchen mehr Biß und Brillanz herauskitzeln will.

Was heute bei vielen modernen Bassamps zur Ausstattung gehört - die röhrenbestückte Eingansstufe - läßt sich mit dem hochwertigen Reußenzehn-Booster als Vorschaltgerät nun auch für jeden beliebigen Verstärker nachrüsten.

Beste Klangergebnisse bei extrem geringer Nebengeräuschentwicklung, einfache Handhabung und nicht zuletzt hohe Betriebssicherheit zeichnen den neuen Reu-Booster aus.

Dazu hat man klanglich beim Bass-Modell noch einige sinnvolle Wahlmöglichkeiten.